Eine Vielfalt von Gärten in Radolfzell

29.09.2025 | Beim Gartenwettbewerb konnten neben den klassischen Naturgärten erstmals auch Bauerngärten, Wassergärten, Rosengärten und Balkongärten teilnehmen. 

Die Teilnehmenden des Gartenwettbewerbs bei der Preisverleihung im Stadtgarten mit Projektleiterin Carina Moser und Arborist Heinrich Holewa (auf der linken Seite) sowie OB Simon Gröger (rechts). Bild: Stadtverwaltung
Im Rahmen einer kleinen Feier im Stadtgarten wurden Preise für die Gärten verliehen, die am meisten überzeugten.
Seit 1998 gibt es den Naturgarten-Wettbewerb in Radolfzell. Dieses Jahr wurde das Konzept weiterentwickelt und breiter aufgestellt: Neben den klassischen Naturgärten konnten erstmals auch Bauerngärten, Wassergärten, Rosengärten und Balkongärten teilnehmen. Eine Jury bewertete die grünen Oasen der 14 teilnehmenden Gartenbesitzerinnen und –besitzer und verlieh im Rahmen einer kleinen Feier im Stadtgarten Preise für die Gärten, die am meisten überzeugten.
 

Der Wettbewerb in diesem Jahr
Insgesamt 14 Gärten wurden für den Wettbewerb angemeldet: darunter sechs Naturgärten, ein Bauerngarten, ein Balkongarten, ein Rosengarten, ein Rosen-/Naturgarten sowie ein Wasser-/Naturgarten. Eine weitere Neuerung war der „Tag der offenen Gärten" am 18. Juli. An diesem Nachmittag hatten alle Radolfzeller Bürgerinnen und Bürger die Möglichkeit, die teilnehmenden privaten Gärten zu besichtigen. Von 15 bis 17 Uhr öffneten die Besitzer ihre Tore und gaben spannende Einblicke in ihre liebevoll gestalteten Gartenanlagen. Die Resonanz war für eine Premiere erfreulich positiv.
 

Dank an alle Teilnehmer
„Gärten – ob groß oder klein – sind ein großer Gewinn für unsere Stadt. Sie bieten Lebensraum für Insekten, Vögel und viele andere Tiere, fördern die Artenvielfalt und verbessern unser Stadtklima", hob Oberbürgermeister Simon Gröger, an die Teilnehmenden gewandt, hervor. Und: „Jeder Garten, ob groß oder klein, trägt dazu bei, Radolfzell grüner, bunter und lebenswerter zu machen."
Bei der feierlichen Preisverleihung im Stadtgarten wurden fünf Gewinnerinnen und Gewinner ausgezeichnet. Doch auch alle anderen Teilnehmenden erhielten als Anerkennung eine blühende Staude sowie einen Gutschein der Aktionsgemeinschaft. Organisiert wurde der Wettbewerb von Carina Moser, Bürgerschaftliches Engagement: „Mit einer weiteren schönen Pflanze möchten wir den Einsatz und die Leidenschaft würdigen, die in jedem einzelnen Garten steckt."
Besonderer Dank galt den Jurymitgliedern Heinrich Holewa, Arborist der Stadt Radolfzell, sowie Herrn Rainer Bretthauer, dem ehemaligen ehrenamtlichen Umweltbeauftragten. Beide begleiteten den Wettbewerb mit ihrer Fachkompetenz.

Geschichte des Stadtgartens
Heinrich Holewa ließ die Zuhörer in seinem Vortrag „Der Stadtgarten früher und heute" an Wissenswertem und Kuriosem teilhaben. Mit eindrucksvollen Bildern aus der Ausstellung zum 85-jährigen Jubiläum des Stadtgartens zeigte er, wie sich die Anlage über die Jahrzehnte verändert hat. 1934 gab es ein auffälliges Intermezzo. In zwei Großvolieren waren Gold-, Silber-, Diamant- und Königsfasane, Störche, Wellensittiche, Kanarien und andere Vögel zu bestaunen. Außerdem eine Rehfamilie, Füchse, Affen und Meerschweinchen. Aufgrund von Protesten wurden diese aber bald wieder abgeschafft. Während der Stadtgarten früher vor allem repräsentative Aufgaben erfüllte – mit streng angelegten Beeten, Blumenrabatten und einer klassischen, eher formalen Gestaltung – steht er heute stärker für Erholung, Begegnung und naturnahe Grünflächen. Holewa erläuterte, wie sich Pflanzungen, Wegeführungen und Nutzungskonzepte im Laufe der Zeit gewandelt haben und wie moderne Anforderungen wie Artenvielfalt, Klimaanpassung und Aufenthaltsqualität zunehmend in den Vordergrund treten. Damit schlug er den Bogen von der Gartenkunst der Vergangenheit zu den Aufgaben, die städtisches Grün in der Gegenwart und Zukunft leisten muss.
 
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