Klimaschutz

 Klimalogo Radolfzell
 

Der Klimaschutz ist eine der zentralen Aufgaben unserer Zeit. Radolfzell schließt sich den Kommunen an, die sich nicht davor scheuen ihren Beitrag für die Weltgemeinschaft zu leisten und setzt sich zum Ziel bis 2035 klimaneutral zu sein.

 

Handlungsfelder der Stadt

Um den Klimaschutz in Radolfzell voran zu treiben und das Ziel der Klimaneutralität 2035 zu erreichen, hat die Stadt 2023 auf Basis der HTWG Szenarien-Analyse und der Energiebilanz 2019 das neue Integrierte Klimaschutzkonzept beschlossen.

Klimaneutrale Stadtverwaltung

Die Stadtverwaltung möchte mit gutem Beispiel vorausgehen und den Weg zur Klimaneutralität aufzeigen. Deswegen entwickelt sie einen Fahrplan, um all die städtischen Gebäude und Arbeitsprozesse klimaneutral umzustellen. 

Energie & Wärme

Um den Ausbau der erneuerbaren Energien (in erster Linie Solar) voranzutreiben, hat die Stadt die PV-Strategie entwickelt. Informationen zu aktuellen Solar-Förderprogrammen sind hier zu finden.

Um die Emissionen der Wärmegewinnung zu senken, stellt die Stadtverwaltung gerade einen neuen kommunalen Wärmeplan auf. 

Mobilität

Die Stadt erarbeitet gerade ein neues Klima-Mobilitätskonzept sowie Radverkehrskonzept, um die Emissionen aus dem Verkehrssektor zu minimieren. 

Klimawandelanpassung

Um sich an die erwarteten Temperaturveränderungen anzupassen und diese abzumildern, hat die Stadt eine Stadtklimaanalyse und ein Grünraumkonzept erstellt.

 

Was kann ich als Bürger tun?

Gemeinsam mit Ihnen möchten wir erreichen, dass das Ziel der Klimaneutralität in Radolfzell bis 2035 in greifbare Nähe rückt. Die momentan dominanten Wirtschafts-, Konsum- und Freizeitverhaltensweisen tragen entscheidend zur Erderwärmung bei. Dieser Prozess kann nur durch eine Verhaltensänderung bei jedem Einzelnen und durch veränderte gesellschaftliche Rahmenbedingungen verlangsamt bzw. abgemildert werden. Ihr Mitwirken ist also entscheidend um das gesetzte Ziel zu erreichen.

CO2-Fußabdruck berechnen

An zahllosen Stellen im Internet oder unter diesem Link (CO2-Rechner des Umweltbundesamtes) kann der persönliche CO2-Fußabdruck ermittelt werden. Dieser kann bei der Bewusstseinsförderung hilfreich sein. Zudem kann er persönliche Tipps aufzeigen, an welchen Stellen man selbst am effektivsten CO2 einsparen kann. Zudem kann er als Vergleichsmöglichkeit genutzt werden.

Konsum

Effizienz, Konsistenz und Suffizienz sind die Grundsätze der Nachhaltigkeit. Diese gelten auch für den Klimaschutz.

Suffizienz: Unser übermäßiger Konsum übersteigt auf Dauer die planetaren Belastungsgrenzen. Generell sollte sich daher bei Neuanschaffungen gefragt werden: Brauche ich das wirklich?

Konsistenz: Da die Produktion oftmals für die meisten Emissionen verantwortlich ist, lohnt es sich zu prüfen, ob ein Gegenstand repariert werden kann und sich seine Lebenslaufzeit verlängern lässt, ehe man ihn gegen einen neuen ersetzt. Andere Gegenstände, die sich nicht repariert lassen, können vielleicht trotzdem anderweitig wiederverwertet werden.

Effizienz: Stark veraltete Geräte hingegen können, wo notwendig, nachhaltig gegen neuere effizientere Technologien ausgetauscht werden. Durch diese können oftmals nicht nur Emissionen, sondern auch Geld gespart werden.

Ernährung

Bekanntermaßen hat die Ernährung ebenfalls einen großen Einfluss auf das Klima. Wenn man auch nicht ganz auf Lebensmittel wie Fleisch verzichten will, ist schon viel dadurch getan seinen täglichen, wöchentlichen und monatlichen Konsum dieser Lebensmittel zu reduzieren.

Nicht nur was man isst zählt, sondern auch woher es stammt und wie es angebaut wurde. Für die, die es sich leisten können sind regionale biologisch-angebaute Lebensmittel.

CO2-Senken fördern

Grünflächen und Bäume sind wichtige CO2 senken. Da Städte ohnehin einen hohen Anteil versiegelter Flächen haben, sollte überall wo möglich darauf verzichtet werden. Bäume können besonders viel CO2 aufnehmen und speichern. Bäume sind auch vorteilhaft zur Klimawandelanpassung, da sie ein eigenes Mikroklima um sich herum erzeugen können. Eine Auflistung regionaler sowie Klimawandel-resistenter Baumarten sind unter dem Stichpunkt Baumsschutzsatzung zu finden.

 

Umwelttipp

Umweltschonende Sonnencreme beim Baden

An heißen Sonnentagen ist ein guter UV-Schutz unabdingbar. Wer seine Haut und zugleich die Umwelt schützen möchte, sollte auf Naturkosmetik mit einem mineralischen UV-Filter ohne Nanopartikel achten – zum Beispiel Zinkoxid. Mineralische Cremes oder Lotionen ohne Nanopartikel bauen einen UV-Schutz bis zum Faktor 30 auf und schützen zusätzlich vor UV-A Strahlung. Damit eignen sie sich sogar besser für den Schutz der Haut vor Alterung und vor Langzeitfolgen durch Sonneneinstrahlung. 

Im Gegensatz zur Naturkosmetik sind herkömmliche Mittel oft bedenklich für die Natur, da chemisch wirkende UV-Filtern wie etwa Octocrylen oder Benzophenon-3 enthalten. Beim Baden gelangen diese Inhaltsstoffe ins Wasser und werden von Lebewesen wie Fischen, Muscheln, Algen oder Korallen aufgenommen. Gelangen die Stoffe in den Körper dieser Lebewesen, schädigen sie deren DNA oder wirken wie Hormone, die das Wachstum und die Fortpflanzung der Tiere stören.

 

Umweltfreundlich Grillen

In fast jeder zweiten Grillkohle steckt Holz aus ökologisch wertvollen Tropenwäldern. Daher sollte beim Kauf von Holzkohle auf Siegel wie FSC (Forest Stewardship Council) oder Naturland bzw. Bio-Siegel geachtete werden. Diese gewährleisten, dass das verwendete Holz aus nachhaltiger Waldbewirtschaftung stammt. Das DIN-Prüfzeichen (DIN EN 1860-2) stellt sicher, dass die Holzkohle kein Pech, Erdöl, Koks oder Kunststoffe enthält, sagt aber nichts über die Herkunft aus. 

Grillen auf Holzkohle gehört bei vielen zu einem gelungenen Sommerfest, die Art der Zubereitung schmeckt vielen gut und beinhaltet auch (soziale Aspekte). Dabei  ist Grillen mit Holzkohle wegen der Schadstoffentwicklung (Polycyclische aromatische Kohlenwasserstoffe - kurz ?PAK?, Feinstaub, Kohlenstoffmonoxid, CO2) nicht empfehlenswert. 

Beim Grillen werden ca. 95 Prozent der klimarelevanten Emissionen durch das Grillgut verursacht. Für klimafreundliches Grillen sollte man vor allem die Menge an Fleisch reduzieren und auch mal Käse oder Gemüse auf den Grill legen. Denn bei der Ernährung generell gilt, weniger Fleisch (v.a. Rind), mehr Gemüse, Bioprodukte, möglichst regional und saisonal sind am besten für die Umwelt und die Gesundheit. 

Ein weiterer wichtiger Punkt ist das Vermeiden von Alu. Unter dem Einfluss von Säure und Salz kann Aluminium auf Lebensmittel übergehen. Nach aktuellem Wissensstand kann eine zu hohe Aufnahme von Aluminium gesundheitsschädlich sein. Deshalb sollte der direkte Kontakt von säurehaltigen oder salzigen Speisen mit Aluminiumfolie oder Alu-Grillschalen vermieden werden. Besser ist die Verwendung von wiederverwendbaren Grillschalen aus Edelstahl, Keramik oder mit Emaillebeschichtung oder einen Elektrogrill mit Keramikoberfläche. 

Nach dem Grillen sollte die Holzkohlenasche ausgekühlt im Restmüll landen. Für Garten und Kompost ist nur bedingt geeignet. Von Bäumen aufgenommene Schwermetalle aus der Luftverschmutzung, sind in der Asche konzentriert vorhanden und würden sich in Obst und Gemüse wiederfinden. Dazu kommen organische Schadstoffe wie Polyzyklische Aromatische Kohlenwasserstoffe (?PAK?), die bei der unvollständigen Verbrennung im Grill entstehen.

 

Quelle: Umweltbundesamt 

 

Torffreie Blumenerde

Langsam kommt der Frühling in die Gärten und es werden die ersten Blumen und das Gemüse gepflanzt. Wer etwas Gutes für die Umwelt tun möchte, kauft Blumenerde ohne Torf oder nutzt Komposterde. Denn Torf wird durch die Trockenlegung und den Abbau von Mooren gewonnen. Beim Abbau von Torf werden Moore, deren Entstehung Jahrhunderte bis Jahrtausende gedauert hat, entwässert. Dabei wird nicht nur der Lebensraum seltener Tiere und Pflanzen zerstört, sondern auch große Mengen an Treibhausgasen freigesetzt. Moore binden etwa 700 Tonnen Kohlenstoff pro Hektar – sechsmal so viel wie Wald. Der Torfabbau ist so mindestens für sechs bis sieben Prozent der globalen CO 2-Emissionen verantwortlich. Handelsübliche Garten- und Blumenerden bestehen bis zu 90 Prozent aus Torf. Umweltfreundliche Alternativen sind torffreie Erden aus Holzfasern, Rinde oder aus Kompost.

 

Quelle: Unweltbundesamt 

 

Papier vermeiden oder Recyclingpapier nutzen 

Die Herstellung von Papier belastet die Umwelt stark, da dafür viel Holz, Energie und Wasser benötigt wird. Darüber hinaus kann die Produktion zur Verschmutzung von Gewässern durch gefährliche Chemikalien führen. Daher sollte man mit Papier sehr sparsam umgehen oder Recycling-Varianten verwenden. Letzteres gibt es für fast jeden Bedarf in weiß oder bunt – zum Beispiel für Drucker oder Kopierer, als Briefumschläge, Klopapier oder Küchenrolle. Wichtig ist es, auf das Umweltzeichen der Bundesregierung zu achten, den Blauen Engel. 

Das Siegel garantiert, dass die Papierfasern zu 100 Prozent aus Altpapier gewonnen werden. Andere Produktkennzeichnungen wie das FSC- oder PEFC-Label kennzeichnen nur, dass mindestens 70 Prozent der Fasern aus FSC-Holz und /oder Altpapier stammen. Meistens handelt es sich um reine Frischfaserpapiere. Die Bezeichnung „Chlorfrei gebleicht“ weist lediglich auf den Chemikalieneinsatz bei der Bleichung hin und bedeutet, dass kein Altpapier enthalten ist. Über die Art der Waldbewirtschaftung sagt sie jedoch nichts aus. 

Darüber hinaus können Umweltschützer darauf achten, Papier beidseitig auszudrucken, nicht mehr benötigte Unterlagen als Notizzettel zu nutzen und Dokumente digital zu verwenden. Zudem ist es ratsam, unerwünschte Kataloge, Prospekte und Zeitschriften abzubestellen. Dafür können sich Verbraucher ganz einfach per Anruf aus den jeweiligen Verteilerlisten streichen lassen oder Prospekte mit dem Vermerk „zurück an den Absender“ retour senden.

 

Waschbare Abschminktücher

Abschminktücher oder Wattepads produzieren nicht nur enorme Mengen Müll, in ihnen steckt auch sehr viel Chemie. Hinzu kommt, dass die Tücher alleine nicht ausreichen: Um das Gesicht gründlich zu erfrischen, wird zudem ein Reinigungsmittel, zum Beispiel ein Waschgel, benötigt. 

Eine sehr gute und umweltfreundliche Alternative sind waschbare Abschminkpads, für deren Anwendung lediglich etwas Wasser benötigt wird. Die Pads reinigen die Haut rückstandslos, teilweise sind sie auch mit einer Peeling-Seite erhältlich. Nach der Benutzung können die handlichen Textilien ganz einfach und praktisch in der Waschmaschine gesäubert werden. 

Wer ein bisschen handwerklich begabt ist, kann die Abschminktücher auch ganz leicht selbst nähen: Einfach aus nicht mehr benötigten Textilien wie T-Shirts oder Handtüchern runde Teile ausschneiden und doppellagig zusammennähen. 

 

Pflanzenmilch trinken

Kuhmilch ist vielfältig einsetzbar und beliebt, aus Umwelt und Klimasicht jedoch nicht immer die beste Wahl. Vor allem Kuhmilch aus Massentierhaltung hat den Nebeneffekt, dass ganze Landstriche für die Tiere und den Anbau der nötigen Futtermittel gerodet werden. Hinzu kommt das Problem, dass Rinder große Mengen Methangas erzeugen, das der Atmosphäre schadet. Die Herstellung von einem Liter Kuhmilch hat im globalen Durchschnitt eine Klimawirkung wie rund 2,4 kg Kohlendioxid; so viel entsteht etwa auch bei der Verbrennung von einem Liter Benzin. Die Emissionen, die Transport, Verarbeitung und Lagerung der Milch in Molkerei und Handel verursachen, sind hierbei noch unberücksichtigt. 

Daher kann es sich lohnen, der Umwelt und dem Tierwohl zu liebe den Schuss Milch im Kaffee gelegentlich durch andere Alternativen zu ersetzen. 

In Supermärkten findet sich mittlerweile eine große Auswahl pflanzlicher Milchdrinks, zum Beispiel aus Hafer, Soja oder Mandeln. Besonders umweltfreundlich ist der Haferdrink: Das heimische Gewächs verbraucht in der Herstellung rund 60 Prozent weniger Energie und verursacht fast 70 Prozent weniger CO2 als die klassische Kuhmilch. 

Wer Gefallen an der pflanzlichen Alternative findet, kann seine eigene Pflanzenmilch herstellen.

Rezept und Anleitung zur Herstellung von einem Liter Hafermilch:

  • 80 g Haferflocken (am besten feine)
  • 1 l Wasser
  • eine Prise Salz
  • optional etwas Zucker oder 3-5 Datteln

 Außerdem: einen Topf, ein feinmaschiges Sieb oder ein Passiertuch/feines Geschirrtuch, eine Schüssel und einen Pürierstab. 

Man erhitze zunächst einen Liter Wasser in einem Topf. Sobald das Wasser kocht, fügt man die Haferflocken sowie die Prise Salz hinzu. Anschließend dreht man den Herd auf kleine Flamme und lässt das Ganze noch ca. 15 Minuten leicht köcheln. Danach nimmt man den Topf vom Herd, und püriert die Masse mit einem Stabmixer. (An dieser Stelle kann man etwas Zucker oder Datteln zum Süßen hinzugeben.) 

Jetzt gießt man die pürierte Masse durch ein engmaschiges Sieb oder ein dünnes Geschirrtuch hindurch in eine ausreichend große Schüssel. Die Masse muss gut ausgedrückt werden, damit die Flüssigkeit besser abfließt. Es bleibt eine Porridge-ähnliche Masse im Sieb zurück, diese kann man aufheben und zum Müsli beziehungsweise als Haferschleim zum Frühstück essen.

 

Rezept-Quelle: utopia.de 

 

Kraftstoff sparen 

Das Tanken macht zurzeit keinen Spaß, denn die Preise steigen immer weiter. Wenn man weniger Kraftstoff verbraucht, spart man nicht nur Geld, sondern tut auch etwas für die Umwelt. 

Der Kraftstoffverbrauch ist für 80 Prozent der Treibhausgasemissionen des Autos verantwortlich und hängt vom Auto aber auch in hohem Maße vom Fahrstil ab. Mit einem sparsamen Fahrstil kann man 25 Prozent Kraftstoff einsparen, das sind bei 15.000 Kilometern (8l/100km, 1,60 Euro/l) ca. 460 Euro mehr im Geldbeutel und 700 kg CO2 weniger pro Jahr. 

Um sparsam zu fahren, muss man nach dem Anfahren schnell hochschalten und generell niedertourig fahren. Durch vorausschauendes Fahren können unnötiges Beschleunigen und Bremsen vermieden werden. Auch Höchstgeschwindigkeiten brauchen übermäßig viel Sprit: So spart ein Auto, das 90 km/h statt 110 km/h fährt, bei gleicher Streckenlänge 23 Prozent Kraftstoff und damit 23 Prozent der Spritkosten. 

Mit den zur Jahreszeit passenden Reifen und dem richtigen Reifendruck kann man ebenfalls sparen. Ein um 0,5 bar zu niedriger Reifendruck erhöht den Verbrauch um rund 5 Prozent. Das sind Mehrkosten von etwa 84 Euro und 140 kg zusätzliche CO2- Emissionen. 

Die beste und sparsamste Alternative bleibt aber immer noch, Kurzstrecken mit dem Fahrrad fahren oder zu Fuß gehen.  

 

Ein Grad weniger wirkt Wunder

Die kalte Jahreszeit ist wieder da und man beginnt wieder die Heizungen auf zu drehen. Mehr als die Hälfte der CO2-Emissionen im Wohnbereich werden durch das Beheizen der Räume verursacht. Wer seine Raumtemperatur um nur 1 Grad Celsius senkt, spart neben Kosten auch bis zu 6% Heizenergie ein, das entspricht 350 kg CO2 im Jahr. 

Im Wohnzimmer genügt meist eine Raumtemperatur von 20 Grad Celsius und gesund schläft man bei 17 bis 18 Grad Celsius. Besser für den Geldbeutel und das Klima ist es, zunächst einen schicken Pullover oder warme Stricksocken anzuziehen, bevor man die Heizungen hochdreht. 

Wichtig ist außerdem im Winter richtig zu Lüften. Die beheizte Luft ist meist trocken und unangenehm, doch während des Heizens die Fenster zu Kippen ist keine gute Idee. Stoßlüften kann gegenüber ständig gekippten Fenstern in der kalten Jahreszeit bis zu 300 kg CO2 und bis zu 70 Euro einsparen. 

Wer noch im Schlaf CO2 sparen möchte, der lässt nachts während der Heizperiode die Rollläden herunter und kann den Wärmeverlust um bis zu 20% verringern und 50 kg CO2 im Jahr einsparen.

  

Abschalten, aber richtig

Strom wird überall im Alltag ge- und verbraucht. Etwas energiebewusster zu leben ist jedoch nicht nur gut für den Geldbeutel, sondern auch für die Umwelt – und ganz leicht umzusetzen. Ratsam ist es etwa, bei Elektrogeräten darauf zu achten, sie richtig auszuschalten und nicht nur in den Standby-Modus zu wechseln. Denn ansonsten werden die Geräte weiterhin mit Strom versorgt, obwohl dies gar nicht erforderlich ist. 

Vor allem für Fernseher, Radios, Videogeräte, Spielkonsolen, Computer oder Drucker ist eine solche Vorgehensweise empfehlenswert. Um deutlich erkennen zu können, dass kein Strom mehr fließt, bieten sich abschaltbare Steckdosenleisten an, an die diverse Geräte angeschlossen werden können. 

Alternativ kann natürlich auch der Stecker aus der Steckdose gezogen werden. Auch bei der Beleuchtung kann viel Geld und Strom gespart werden – etwa indem das Licht in Räumen, in denen sich gerade niemand aufhält, ausgemacht wird.

  

Lebensmittel plastikfrei verpacken 

Lebensmittel, die luftdicht aufbewahrt werden sollen, können auch in Bienenwachstücher anstatt in Frischhalte- oder Alufolie gewickelt werden. Der Name lässt es zwar nicht vermuten, aber die Tücher sind sehr flexibel und können durch die Handwärme ganz einfach in Form gebracht werden. Vor allem aber sind sie nachhaltig, da sie über einen langen Zeitraum immer wieder verwendet werden können. Frisch gehalten werden können so prima Brot, Käse oder Obst und Gemüse – nur für Fleisch ist diese Methode weniger geeignet. 

Die Tücher werden in vielen Supermärkten, Drogerien oder Haushaltswarengeschäften angeboten, können aber auch selbst hergestellt werden. Beim Einkauf gilt es, Plastikbeutel zu meiden und stattdessen das Obst oder das Gemüse lose in den mitgebrachten Korb oder Jutebeutel zu legen. An der Frischwarentheke nehmen die Verkäuferinnen gerne mitgebrachte Tupperdosen oder Behälter entgegen, um die Waren dort hineinzugeben. Und Joghurt, Milch und Co., aber auch viele Soßen oder Getränke gibt es in Glasflaschen, die besser zu recyceln sind. 

 

Schnecken vertreiben 

Wenn die Temperaturen wärmer werden und der frische, knackige Salat im Garten sprießt, sind Schnecken oft nicht weit. Ganze Gemüse- und Blumenbeete können die Weichtiere über Nacht vertilgen. Vor allem Nacktschnecken sind Gärtnern ein Dorn im Auge, da sie einen erstaunlichen Appetit entwickeln und es in erster Linie auf frische, junge Blätter im Garten abgesehen haben. Gehäuseschnecken hingegen verspeisen lieber abgestorbene Pflanzenreste statt Frischkost.

Fressfeinde ansiedeln

Um die unliebsamen Gäste loszuwerden, greifen viele Gärtner schnell zu chemischen Giften wie Schneckenkorn. Diese sind jedoch nicht nur schädlich für die Natur, sondern auch lebensgefährlich für viele andere Tierarten. Außerdem sind sie nicht alternativlos: Denn es ist durchaus möglich, die Tiere auf umweltschonende Art und Weise zu vertreiben. Gärtner können etwa versuchen, natürliche Fressfeinde – wie Igel, Eidechsen, Kröten und Vögel – im eigenen Grün anzusiedeln. Damit diese sich dort heimisch fühlen, ist es wichtig, den Garten möglichst naturnah zu gestalten, zum Beispiel durch Refugien aus Totholz- und Blätterhaufen, Blüten- und Wildobsthecken, Trockenmauern oder einem kleinen Teich. 

Beete sonnig anlegen

Zudem ist es ratsam, die Beete an einer möglichst sonnigen Stelle anzulegen, da Nacktschnecken ein feuchtes Milieu bevorzugen. Da die kriechenden Räuber nachtaktiv sind, ist es sinnvoll, die Pflanzen morgens und nur punktuell zu bewässern, damit sich keine Feuchtinseln bilden. Hilfreich ist es, eine Schicht Sägemehl oder Kalk auf die Erde zu streuen, um sie trocken zu halten. Die Sägespäne wirken darüber hinaus wie eine natürliche Barriere für die Weichtiere: Bei ihrer Überwindung bilden sie sehr viel Schleim, was ihre Fortbewegung bremst. Eine bewährte Methode ist es auch, die Pflanzen mit Vorrichtungen aus Kunststoff vor Fraß zu schützen. 

Geheimtipp Kaffeesatz

Ein Geheimtipp unter Gartenfreunden ist außerdem Kaffeesatz, der mit Blumenerde vermischt und dann um die Pflanzen herum auf dem Beet verteilt wird. Die Bitterstoffe in dem Substrat sorgen für einen speziellen Geruch, der sowohl auf Schnecken als auch auf Ameisen abschreckend wirkt. 

Schutzwall aus Pflanzen

Empfehlenswert ist es zudem, das Gemüse nicht jedes Jahr am selben Ort anzupflanzen, damit sich die Schnecken dort nicht dauerhaft ansiedeln. Durch den gezielten Anbau bestimmter Pflanzen kann ebenfalls erreicht werden, dass die Tiere keinen Geschmack an einer Mahlzeit im Gemüsegarten finden. So verbreiten einige Kräuter Gerüche, die sie abschrecken – dazu gehören zum Beispiel Rosmarin, Echter Lavendel oder Thymian. Auch um bestimmte Gemüsearten machen Schnecken einen Bogen, beispielsweise Knoblauch oder Tomaten. Werden diese Pflanzen um das eigentliche Herz des Gartens herum angepflanzt, wirken sie deshalb wie ein natürlicher Schutzwall. 

 

Lebensmittel haltbar machen 

Nachhaltig ist, wer auch nachhaltig isst: Gerade jetzt, wenn es frisches regionales Gemüse und Obst satt gibt, können hervorragend Vorräte angelegt werden. So kommen die Verbraucher auch im Winter in den Genuss von süßen Erdbeeren oder schmackhaftem Spargel vom heimischen Feld – was einem Verzehr von Früchten aus Übersee im Hinblick auf den Umwelt- und Klimaschutz vorzuziehen ist. Dabei können Beeren und Gemüse, aber auch ganze Mahlzeiten ganz leicht durch verschiedene Methoden haltbar gemacht werden. 

Eine der schnellsten Varianten ist sicherlich das Einfrieren, wobei die Zutaten – verpackt in frostsicheren Beuteln oder Gefäßen - im Gefrierfach oder der Tiefkühltruhe aufbewahrt werden. Doch es gibt noch weitere Möglichkeiten, Nahrung haltbar zu machen: zum Beispiel durch Einkochen, Einmachen oder Einlegen. Einfach und zeitsparend ist das Einmachen. Dabei werden die Lebensmittel zuerst abgekocht und dann heiß in sterile, luftdichte Gläser abgefüllt. Angewendet werden kann diese Vorgehensweise bei Kost, die einen hohen Zucker- oder Säuregehalt aufweist, da dies konservierend wirkt. Die Herstellung von Marmelade und Kompotten funktioniert nach diesem Prinzip ab. 

Etwas zeit- und arbeitsaufwändiger, dafür aber für eine größere Bandbreite an Speisen geeignet, ist das Einkochen. Hier werden die – bereits fertig zubereiteten, erhitzten oder noch rohen – Bestandteile in fest verschraubbare Gläser gefüllt. Diese werden dann in einem Einkochtopf über einen längeren Zeitraum hinweg erhitzt, wodurch Keime abgetötet werden. Beim Abkühlen entsteht ein Vakuum, was das Eindringen neuer Krankheitserreger verhindert. Von Vorteil ist, dass das Essen so länger aufbewahrt werden kann. Hervorragend geeignet ist dies zum Beispiel für Gemüse sowie Saucen, Suppen oder Kuchen. Wichtig ist, dass die verwendeten Gläser luftdicht verschließbar sind, was etwa auf Weckgläser oder Schraubgläser zutrifft. 

Eine Alternative zu den Abkoch-Varianten stellt das Einlegen dar. Dabei werden die Speisen in einem fest zu verschließenden Gefäß vollständig mit einem würzigen Essig- oder Salzsud, Alkohol oder Öl bedeckt - was sich jedoch auch im Geschmack widerspiegelt. 

 

Leitungswasser trinken  

Ihren Durst umweltfreundlich löschen können Verbraucher mit Leitungswasser aus dem Wasserhahn – und damit zudem noch ihren Geldbeutel schonen. Denn im Gegensatz zum Mineralwasser aus dem Supermarkt fließt das Wasser aus dem Hahn wesentlich kostengünstiger ins Glas. Hinzu kommt, dass für die Aufbereitung von Trinkwasser sehr viel weniger Energie benötigt wird als für die Gewinnung von Mineralwasser. Bei letzterem sind etliche Transportwege erforderlich, bis es beim Verbraucher ankommt. So wird das Wasser – meist mit dem Lastkraftwagen - zunächst zur Aufbereitungsanlage gebracht und von dort aus zur maschinellen Abfüllung in die Fabrik. Danach folgt die Lieferung zu den Supermärkten. Von dort aus transportiert der Verbraucher die Ware zu sich nach Hause. Hinzugerechnet werden müssen die Transportwege für die Flaschen, in die das Wasser gefüllt wird. Darüber hinaus wird für die Herstellung der Behältnisse ebenfalls sehr viel Energie verbraucht. Für den ökologischen Fußabdruck fällt zudem negativ ins Gewicht, dass diese oft aus Plastik sind. Nach Angaben der Verbraucherzentrale ist die Klimabelastung durch Mineralwasser in Deutschland fast 600 Mal höher als durch Leitungswasser. Dies bestätigt auch das Umweltbundesamt. Demnach erzeugt das Trinken von Leitungswasser weniger als ein Prozent der Umweltbelastungen von Mineralwasser. 

Doch auch aus gesundheitlichen Gründen ist das Trinkwasser aus der Leitung zu empfehlen, da es nach Angaben des Umweltbundesamtes zu den am besten kontrollierten Lebensmitteln in Deutschland zählt. Für die Trinkwasserversorgung in Radolfzell können die Stadtwerke auf Ressourcen von ausgezeichneter Qualität zurückgreifen. Das Radolfzeller Trinkwasser kommt nicht, wie viele vermuten, aus dem Bodensee sondern aus Grundwasservorkommen, die teilweise eiszeitlichen Ursprungs sind. Aus acht Quellen und neun Tiefbrunnen werden acht Hochbehälter mit einem Fassungsvermögen von ca. 9.500 m³ gespeist. Die geringen Distanzen von den Hochbehältern bis in die Haushalte haben den Vorteil, dass das Wasser in unverändert gutem Zustand aus dem Wasserhahn läuft. 

Ein Tipp der Verbraucherzentrale ist, das Wasser vor der Benutzung immer so lange laufen lassen, bis es kühl ist. Ebenso ist es ratsam, nach längerer Abwesenheit das Wasser zunächst für einige Sekunden aus dem Hahn fließen zu lassen, bevor es getrunken wird.

Die hohe Qualität des Radolfzeller Trinkwassers wird im Jahr engmaschig dank chemischer und mikrobiologischer Untersuchungen sichergestellt. Diese werden an Brunnen, den Speicheranlagen und dem Verteilnetz durchgeführt.

 

Mülltüten aus Zeitungspapier falten 

Leider füllen noch immer zu viele Haushalte ihren Bioabfall in Plastikbeutel und geben ihn so in die Biotonne. Dies ist nicht nur unökologisch, sondern belastet überdies die Gebührenzahler. Denn die Plastikbeutel müssen mühsam aus dem Bioabfall aussortiert und dann zu höheren Kosten verbrannt werden. Auch wenn es sie im Handel zu kaufen gibt: Kunststofftüten – selbst aus kompostierbarem Kunststoff – gehören nicht in die Biotonne. Da sich die Plastikbeutel niemals restlos aussortieren lassen, gelangen Einzelstücke in die Vergärungs- und Kompostierungsanlagen und über den dort hergestellten Kompost auf die Felder oder in den Garten. Außerdem sind auch biologisch abbaubare Kunststoffbeutel gasdicht und führen dazu, dass vorzeitig Fäulnis- und Gärungsprozesse starten. In Kompostwerken sind Fäulnisbakterien jedoch unerwünscht. In einer gemeinsamen Aktion bitten Umweltministerium, Landkreistag und Städtetag darum, darauf zu achten, dass keine Kunststoffbeutel in den Biomüll gelangen. 

Die ökologisch sinnvolle Alternative: Bioabfall in Zeitungspapier oder Papierbeutel aus dem Handel. Sind alle Schlagzeilen und Berichte gelesen, lassen sich die alten Zeitungsseiten ganz schnell und leicht in praktische und kostengünstige Aufbewahrungen für den Biomüll verwandeln. Um eine stabile Bio-Mülltüte aus Zeitungspapier herzustellen, sind nur ein paar Handgriffe und ein paar Seiten einer großformatigen Wochen- oder Tageszeitung erforderlich.   

 

Verpackungsmüll vermeiden 

Ein Tetrapack Milch hier, eine Packung Bonbons dort: Kaum ist ein Gelber Sack nach dem Befüllen verknotet und verstaut, hat der zweite auch schon wieder fast sein Limit erreicht. Laut der Verbraucherzentrale sind die Deutschen europaweit buchstäblich absolut spitze darin, Verpackungsmüll zu erzeugen. Im vergangenen Jahr stieg der Müllberg aufgrund der Corona-Pandemie nochmals an – auch in Radolfzell: Die Menschen verbringen mehr Zeit zuhause, konsumieren dort dementsprechend mehr und unterstützen mit Take-away- Lebensmitteln die lokalen Gastronomiebetriebe. 

Dabei ist es gar nicht so schwer, seine Gewohnheiten im Alltag umzustellen und auf diese Art und Weise viel Verpackungsmüll zu vermeiden. So können Verbraucher im Supermarkt beispielsweise Wurst und Käse an der Frischetheke kaufen anstatt die in Folie eingeschweißten Varianten. Darüber hinaus freut sich die Umwelt, wenn Mehrwegsysteme aus Glas oder Kunststoff im Einkaufswagen landen anstelle von Tetrapacks – etwa beim Kauf von Milch oder Joghurt. Zudem sind Mehrwegbehälter auch beim Transportieren des Pausenbrotes für Schule und Arbeit die ökologisch beste Wahl. Hilfreich ist es darüber hinaus, auf übermäßig verpackte Ware zu verzichten. So gibt es etwa Kekspackungen, in denen jedes einzelne Gebäckstück von einer Plastikfolie umgeben ist. Hier sollte die Devise gelten: Lieber mehr Inhalt als Verpackung kaufen. 

Ein Plus für den Planeten ist es zudem, anstatt zu Flüssigseife zu festen Seifenstücken zu greifen, da diese weniger oder gar nicht verpackt sind. Und auch beim Trinken zahlt es sich aus, achtsam zu sein. Eine ökologische und darüber hinaus noch gesunde Alternative zu den Durstlöschern in Plastikflaschen ist das Leitungswasser – das zudem noch den Geldbeutel schont. Auf Aroma muss dabei nicht verzichtet werden: So wirkt etwa ein Spritzer Zitronen- oder Orangensaft als natürlicher Geschmacksverstärker. Und generell gilt natürlich: Beim Einkaufen sollte stets die wiederverwendbare Tasche oder der geräumige Korb zum Einsatz kommen, auf dünne Tütchen zum Aufbewahren und Abwiegen von Obst oder Gemüse sollte bestenfalls ganz verzichtet werden.

 

 
Umweltbewusst heizen 

Wenn es draußen frostig ist, werden drinnen die Thermostate betätigt. Wer seinen Geldbeutel und die Umwelt schonen möchte, sollte jedoch darauf achten, die Temperaturregler an der Heizung nicht maximal aufzudrehen. Bei Ziffer 3 wird der Raum schon auf angenehme 20 Grad Celsius erwärmt, bei einer Einstellung auf 2 werden in der Regel 16 bis 18 Grad Celsius erreicht. Nicht nur für die Finanzen, sondern auch für die Gesundheit ist es besser, wenn gewisse Räume nicht allzu sehr geheizt werden. Während es im Wohnraum gemütliche 20 Grad Celsius und mehr sein dürfen, ist es etwa im Schlafzimmer für einen guten Schlaf sogar besser, wenn die Raumtemperatur etwas niedriger bei 16 bis 18 Grad liegt. Darüber hinaus sollte darauf geachtet werden, dass die Türen zwischen den Räumen geschlossen sind, um zu vermeiden, dass die warme Luft in die kühleren Ecken entweicht. Zudem wird so verhindert, dass Luftfeuchtigkeit im kühleren Raum kondensiert und zu feuchten Wänden führt. Wer tagsüber seine Wohnung verlässt, kann darüber hinaus die Temperatur der Räume auf 16 Grad herunterregeln. Nicht empfehlenswert ist es hingegen, die Heizung ganz abzustellen, da ansonsten nach der Rückkehr sehr viel Zeit und Energie dafür aufgewendet werden muss, die Wohnung wieder warm zu bekommen. 

Richtige Wärmebrücken sind Fenster: Bei klirrender Kälte ist es ratsam, nachts die Rollläden herunterzulassen und die Gardinen zuzuziehen. Auf diese Weise können Wärmeverluste um mehr als 20 Prozent verringert werden. Generell gilt beim Lüften die Faustregel: Lieber kurz und effektiv als eine Dauerlüftung durch gekippte Fenster. 

 

Umweltfreundlicher Zitronenreiniger 

Eine fruchtig-frische Vitaminbombe als Stärkung für die Abwehrkräfte: An grauen Tagen und bei einem beginnenden Infekt wirkt eine heiße Zitrone wahre Wunder. Doch wohin mit den Fruchtscheiben, nachdem der Saft ins kochende Wasser gepresst wurde? Auf keinen Fall in den Biomüll – zumindest vorerst nicht. Denn die vermeintlich nicht mehr zu gebrauchenden Reste sind auch als Haushaltshelfer Gold wert. So können sie als umweltfreundlicher und garantiert biologisch abbaubarer Reinigungsschwamm der Küche zu neuem Glanz verhelfen. Lästige Kalkflecken auf Waschbecken, Amaturen oder sonstigen glatten Küchen- oder Sanitärflächen lassen sich mit den Schalen wunderbar entfernen, denn die in der Zitrone enthaltene Säure löst den Kalk auf. Zudem sorgt sie für einen angenehm frischen Duft. Einfach mit der Innenseite direkt über den Kalk reiben und anschließend mit Wasser gut abspülen und trockenpolieren. Eine stärkere Reinigungswirkung kann erreicht werden, wenn die Zitrone in Haushaltsessig eingelegt wird.

Eine Anleitung hierzu.

 

Wäsche kälter waschen  

Zu Großmutters Zeiten mag es noch relevant gewesen sein, Schlammflecken und den Geruch des Kuhstalls täglich aus der Wäsche zu bekommen. Heute zählt beim Wäschewaschen für die meisten Menschen eher, dass die Kleidung wieder frisch riecht, weil unser Alltag deutlich weniger Schmutz und körperliche Anstrengung mit sich bringt. Deshalb kann man bei der Kleiderwäsche der Umwelt einen Gefallen tun: 

Für leicht und normal verschmutzte Wäsche reichen bei Buntwäsche meist 20 bis 30 °C und bei Weißwäsche in aller Regel 40 °C. Das bringt beim 40 °C-Programm etwa 35 bis 40 Prozent Energieeinsparung gegenüber dem Waschprogramm mit 60 °C, rechnet das Umweltbundesamt. Zur Vermeidung von Keimwachstum in der Waschmaschine sollte jedoch einmal monatlich bei 60 °C mit pulverförmigem Vollwaschmittel gewaschen werden. Kochwäsche sollte im Haushalt die Ausnahme sein, z. B. bei ansteckenden Krankheiten. 

Eine geringere Waschtemperatur freut auch den Inhalt der Waschtrommel: Textilien, die bei 30 bis 40 Grad gewaschen werden, bleiben besser in Form und sind somit langlebiger. 

 

 
Lebensmittel in Gänze verwerten 

Gemüse gehört zu einer gesunden Küche dazu. Doch beim Schnippeln, Entblättern und Aushöhlen entsteht ziemlich schnell auch jede Menge Müll. Das muss nicht sein: Häufig reicht es schon, die eigenen Essgewohnheiten ein bisschen umzustellen. 

Bei Lauch und Lauchzwiebeln zum Beispiel essen viele nur den weißen Teil der Pflanze und entsorgen den Rest. Dabei schmeckt gerade der grüne Teil hervorragend in Dressings oder Pesto und enthält zudem besonders viele Vitamine. Aus einer Orangenschale wird im gefrorenen Zustand ein fruchtiger Eiswürfel. Ein winziger Ingwerrest ergibt immer noch eine wunderbare Tasse Tee. Diese und weitere Ideen hat das Landeszentrum für Ernährung auf seiner Website www.landeszentrum-bw.de unter dem Schlagwort „Reste ABC“ zusammengestellt. 

Warum der vollständige Verzehr von Lebensmitteln gut für die Umwelt ist? Jede Form von Sortierung, Behandlung, Verwertung und vor allem Beseitigung von Müll ist mit dem Verbrauch oder Verlust von Rohstoffen und Energie verbunden. Bei der Zersetzung von biologisch abbaubaren Abfällen wird zudem Methan frei. 

 

Mal richtig abschalten 

Immer mehr Elektrogeräte im Alltag. Viele Handys, Laptops, Kaffeeautomaten und andere Geräte verfügen über einen Energiesparmodus oder Ruhemodus. Klingt super! Ist es auch: Ein moderner PC verbraucht im Ruhemodus nur noch ca. 1 Watt anstatt 80 Watt im Betriebsmodus, sagt das Umweltbundesamt. Allerdings hat der Ruhemodus, neudeutsch „Stand-by“, auch eine Tücke: Die Geräte bleiben weit über ihre aktive Nutzung hinaus eingeschaltet. Sie verbrauchen also weiter Strom. 

Echte Umweltschützer gönnen ihren elektronischen Geräten daher nicht nur Ruhepausen, sondern schalten sie nach Gebrauch ganz ab. Den PC-Monitor in der Mittagspause ausschalten, den Fernseher vorm Schlafen ausstecken, die Kaffeemaschine vorm Verlassen des Hauses vom Netz nehmen – die Möglichkeiten sind vielfältig. Wer nicht ständig Stecker aus der Wand ziehen und sie später wieder in die Dose stecken möchte, kann mit abschaltbaren Steckdosenleisten arbeiten. So zieht kein Gerät unnötig Strom, während es nicht tatsächlich im Einsatz ist. 

 

Jedem Topf einen Deckel

Jeder Topf findet seinen Deckel – dieser Spruch passt nicht nur zu romantischen Beziehungen, auch der Umwelt kommt er zugute. Wenn beim Kochen ein Deckel auf den Topf gelegt wird, ist weniger Energie nötig, um den leckeren Inhalt zu erhitzen oder während des Garens warmzuhalten. Mit Deckel verbraucht man bis zu 65 Prozent weniger Strom oder Gas, da die Hitze ohne Deckel schneller entweichen kann, rechnet der WWF vor. 

Noch umweltfreundlicher wird die Zeit am Herd übrigens, wenn ein weiteres Küchenutensil mitspielen darf: der Wasserkocher. Anstatt Nudelwasser oder Teewasser langwierig im Topf (mit Deckel, versteht sich) zu erhitzen, kann man mit dem Wasserkocher bares Geld einsparen. Der Energieverbrauch von Herdplatte und Wasserkocher ist genauso hoch? Stimmt. Doch der Wasserkocher erhitzt größere Mengen Wasser schneller und benötigt dadurch weniger Energie. Bei fünf Kochvorgängen pro Woche können rund 46 Euro und 100 Kilogramm Kohlendioxid im Jahr gespart werden, so der WWF. 

Übrigens: Das Verwenden einer „Sparplatte“ auf dem Herd bringt keinen Vorteil, da durch die längere Erwärmungszeit insgesamt wiederum genauso viel Strom verbraucht wird. 

 

Einkäufe planen

Feierabend, Yogakurs, Kind abholen – und dann „noch eben“ einkaufen gehen. Da ist das Schlamassel vorprogrammiert. Vor allem wenn im Magen bereits der Heißhunger grummelt. Solche spontanen Einkaufstrips haben zur Folge, dass am Ende zu viel oder auch das Falsche im Einkaufswagen landet. Langfristig wandern dann vergammelte oder nicht genutzte Lebensmittel in den Müll. Laut Angabe des Bundesernährungsministeriums wirft jeder Verbraucher und jede Verbraucherin etwa 75 Kilogramm Lebensmittel im Jahr weg. 

Vorbeugen kann man dem Blitzeinkauf und der anschließenden Lebensmittelverschwendung mit einem guten alten Hilfsmittel: dem Einkaufszettel. Ob auf dem Papier oder digital in einer App – er hilft, dass am Ende wirklich nur im Wagen liegt, was man braucht. Und nimmt gleichzeitig den Stress, bloß nichts zu vergessen. 

Falls der Heißhunger an der Supermarktkasse aber doch mal siegt: Das Landeszentrum für Ernährung bietet im Web das „Reste ABC“ mit tollen Tipps, wie übrig gebliebene Lebensmittelreste sinnvoll weiterverarbeitet werden können.  

Beutel aus T-Shirt

Um Plastikmüll zu vermeiden und noch nachhaltiger einzukaufen, kann aus einem alten T-Shirt ohne Nähen ein Einkaufsbeutel werden. Gerade zu Beginn der wärmeren Monate bringt der Griff in den Kleiderschrank das ein oder andere ausgeleierte oder ungeliebte T-Shirt zum Vorschein. Das muss nicht im Müll landen, sondern kann durch so genanntes Upcycling eine neue Bestimmung finden. Die Anleitung, wie man mit Schere, Bleistift und Lineal eine Einkaufstasche, Handtasche oder einen Einkaufsbeutel aus einem alten T-Shirt herstellt, gibt es im Netz zu finden.

 

 

Bioplastik-Beutel nicht verwenden

Müffelnde Obstreste, feuchter Kaffeesatz und schlecht gewordene Speisereste – Bioabfälle sind lästig und verströmen einen unangenehmen Geruch. Weil uns dies stört, greifen viele Verbraucher im Supermarkt oder in der Drogerie zu den kompostierbaren Bioplastik-Beuteln verschiedener Hersteller. Einmal zugebunden, verschwindet der volle Beutel in der braunen Biotonne und verströmt besonders in den Sommermonaten keinen unangenehmen Geruch. Viele Entsorgungsbetriebe in Deutschland, und auch das für Radolfzell zuständige Unternehmen Remondis, bittet darum, diese Beutel nicht zu verwenden, da sie für die Müllsortieranlagen ein Problem darstellen. Der Grund: Sie zerfallen in den Kompostieranlagen nicht schnell genug. Deshalb werden sie aussortiert und verbrannt. Grundsätzlich ist es so, dass die Bioplastik-Beutel zwar zersetzt werden, allerdings nach einer recht langen Zeit und unter bestimmten klimatischen Bedingungen, informiert das Umweltbundesamt. Auch auf dem heimischen Komposthaufen im Garten sollten die vollen Beutel nicht entsorgt werden. Denn dort herrschen keine – für die Zersetzung – optimalen Feuchte- und Temperaturbedingungen. In der Regel entstehen aus biologisch abbaubaren Kunststoffen auch keine wertvollen Bodenbestandteile, sondern es findet lediglich ein Abbau zu Kohlendioxid und Wasser statt. 

Müllbeutel aus recyceltem Polyethylen sind derzeit die umweltfreundlichsten Beutel. Sie sind mit dem “Blauen Engel” gekennzeichnet. Die beste Lösung ist, keinen Müllbeutel zu benutzen und ein Zeitungspapier in den Mülleimer zu legen. So wird die Feuchtigkeit aufgesaugt und die Speisereste bleiben beim Auskippen nicht am Boden kleben.