„Mut und dann einfach machen“, so könnte man die Botschaft zusammenfassen, die vier erfolgreiche Unternehmerinnen ihrem Publikum am Freitag den 17. Oktober bei der Veranstaltung „Frauen in der Nachfolge. Neue Perspektiven für Unternehmen“ im Radolfzeller Innovationszentrum mitgegeben haben.
Im Rahmen der Frauenwirtschaftstage des Landes Baden Württemberg haben die Wirtschaftsförderungen des Landkreises Konstanz, der Städte Radolfzell und Stockach sowie die Gleichstellungsbeauftrage des Landkreises und die Beauftragte für Chancengleichheit der Agentur für Arbeit Konstanz-Ravensburg vier erfolgreiche Unternehmerinnen eingeladen, dem Publikum das Abenteuer der Betriebsübernahme näher zu bringen.
Die Frauenwirtschaftstage werden bereits zum 21. Mal vom Land Baden Württemberg ausgerufen und stehen in diesem Jahr unter dem Motto „Zukunft gestalten: Frauen und Männer stark als Team“.
Frauen stellen einen bedeutenden Wirtschaftsfaktor dar, als Unternehmerinnen, als Fach- und Führungskräfte, als Wissenschaftlerinnen oder Forscherinnen gestalten die aktiv Wirtschaft und Gesellschaft mit.
„Viele Unternehmen werden von Personen geführt, die in den nächsten Jahren in Rente gehen. Wenn es keine Nachfolge gibt, werden diese Betriebe schließen. Dann verliert die Kommune wichtige Unternehmen sowie Arbeits- und Ausbildungsplätze“, so Radolfzells Bürgermeisterin Monika Laule bei der Begrüßung. „Für den Unternehmer geht ein Lebenswerk zu Ende, das vielleicht gute Chancen hätte, auf einen gelungenen Neustart“
Wie so ein gelungener Neustart aussehen kann, davon berichteten vier engagierte Unternehmerinnen, die dem Publikum an diesem Abend einen ganz persönlichen Einblick in ihr Leben als Unternehmerin erlaubten.
Fleurine Bihler vom Radolfzeller Innovationszentrum RIZ, Lena Hügel von Zabel Druck in Radolfzell, Sandra Welsch-Fischer von der Firma Welsch GmbH in Stockach, sowie Isabella Dick vom Möbelparc Stumpp in Stockach erzählten von ihrer Motivation den elterlichen Betrieb zu übernehmen, von den Hürden und Erfolgen und von wichtigen Veränderungen, um ihr Unternehmen zukunftsfähig zu machen. Das Publikum bekam einen guten Einblick in die sehr unterschiedlichen Unternehmen und konnte erfahren, wie sich die neue Generation auf die Nachfolge vorbereitet hat.
Rita Greis, Beauftragte für Chancengleichheit der Agentur für Arbeit Konstanz-Ravensburg moderierte die anschließende Gesprächsrunde mit den Unternehmerinnen, in der zentrale Fragen zu Vereinbarkeit von Beruf und Familie, zur Führungsrolle der jungen Generation, zu Absprachen und Aufteilung bei gemeinsamer Führung und viele andere Aspekte angesprochen wurden.
Darin, dass gemeinschaftlich getroffenen Entscheidungen, ob in einer Führungsdoppelspitze oder im Team, erfolgreicher in der Umsetzung sind, bestand Einigkeit. Alle Podiumsteilnehmerinnen können hierbei auf die Unterstützung ihrer Familien und ganz wichtig, ihrer Mitarbeitenden vertrauen. Auch berufliche Netzwerke werden als immens wichtig und hilfreich erachtet. Ein klarer Appell wurde an die Politik gerichtet, die Möglichkeiten und Zeiten der Kinderbetreuung deutlich zu verbessern!
Bei den Fragen „Was sollte die Elterngeneration beachten?“ Und „Was würden Sie jungen Frauen raten, die darüber nachdenken, ein Unternehmen zu übernehmen?“ waren sich die vier Unternehmerinnen einig. Freiwilligkeit und Freude am Unternehmen sind Grundvoraussetzung dafür, dass die Übernahme gut gelingen kann und dann „den Mut haben, einfach zu machen. Man weiß nicht, was alles auf einen zukommt, aber es gibt für jede Hürde eine Lösung“.
Informationen und Beratung rund um das Thema Nachfolge bieten u.a. die Handwerkskammer, die IHK sowie die Wirtschaftsförderungen in den Kommunen.