Entwicklung des Bahnhofsareals nimmt Fahrt auf

02.09.2025 | Das Bahnhofsareal, die Fläche zwischen Wein-Mayer-Areal und Aurelislinse soll in den kommenden Jahren zu einem attraktiven und zukunftsfähigen Quartier werden. Patrick Wacker übernimmt die Projektleitung. 

Auf der Obertorbrücke, im Hintergrund das östliche Bahnhofsumfeld: Angelique Augenstein, Leiterin des Dezernats für Nachhaltige Stadtentwicklung und Mobilität (links) und Oberbürgermeister Simon Gröger (rechts) begrüßen Patrick Wacker (Mitte), den neuen Projektleiter für die Umgestaltung des gesamten Bahnhofsumfelds.
Bild: Stadtverwaltung
Die Stadt Radolfzell startet in eine entscheidende Phase der Stadtentwicklung: Das Bahnhofsareal, eine rund 50.000 Quadratmeter große Fläche zwischen Wein-Mayer-Areal, Aurelislinse und Kapuzinerweg, soll in den kommenden Jahren zu einem attraktiven und zukunftsfähigen Quartier werden. Mit der Einrichtung einer eigenen Stabsstelle und der Einstellung von Projektleiter Patrick Wacker ist die Grundlage geschaffen, dieses größte Entwicklungsprojekt Radolfzells konsequent voranzutreiben. Geplant sind unter anderem ein Gesundheitszentrum, neue Parkmöglichkeiten, ein Fahrradparkhaus und eventuell auch eine Brücke über die Gleise.
Neuer Projektleiter für größte Entwicklungsfläche der Stadt
Das Areal rund um den Bahnhof ist die bedeutendste Entwicklungsfläche Radolfzells. Über viele Jahre hinweg wurde das Thema immer wieder diskutiert, doch zur konkreten Umsetzung kam es bislang nicht. Nun soll sich dies ändern. „Das Umfeld des Bahnhofs ist die größte Entwicklungsfläche in der Stadt. Dieses Großprojekt treibe ich, gemeinsam mit dem Gemeinderat, weiter voran. Ich freue mich, dass wir mit Patrick Wacker einen kompetenten und erfahrenen Projektleiter für die Entwicklung der gesamten Fläche vom Wein-Mayer-Areal bis zur Aurelislinse finden konnten", erklärt Oberbürgermeister Simon Gröger.
Aufgeteilt in verschiedene Sektoren soll das Gebiet nach und nach entwickelt werden. Dabei gilt: Je näher an der Innenstadt, desto stärker sollen die Nutzungen die Innenstadt selbst unterstützen. In den weiter außenliegenden Bereichen, wie etwa auf der Aurelislinse, könnten auch Wohnen oder Gewerbe eine Rolle spielen.

Konkrete erste Schritte
Für das Wein-Mayer-Areal, das derzeit als Parkplatz genutzt wird, gibt es bereits einen klaren Plan: Hier soll ein Gesundheitszentrum entstehen. Die Verwaltung bereitet derzeit die Ausschreibung vor, um einen geeigneten Investor zu finden. Auch der Bau eines Fahrradparkhauses in Bahnhofsnähe ist vorgesehen. Ergänzend wird ein weiteres Parkhaus für Autos geplant, wobei der genaue Standort – östlich oder westlich des Bahnhofs – noch offen ist. Aktuell wird eine Parkraumanalyse durchgeführt, die den tatsächlichen Bedarf an Parkplätzen nahe der Innenstadt ermittelt. Diese Analyse wird dem Gemeinderat zeitnah vorgestellt.
Ein weiteres Element der Planungen ist eine Brücke über die Gleise. „Eine Brücke über die Gleise ist durchaus vorstellbar", so Oberbürgermeister Gröger. Wo genau diese gebaut werden könnte, muss noch entschieden werden. Die Finanzierung könnte über Grundstücksverkäufe ermöglicht werden.

Verstärkung in der Verwaltung
Die Dimension des Projekts erfordert personelle Ressourcen. Deshalb wurde eigens eine Stabsstelle für die Entwicklung eingerichtet. Dezernatsleiterin Angelique Augenstein unterstreicht: „Die Entwicklung rund um den Bahnhof ist seit einigen Jahren ein präsentes Thema. Bisher hatten wir nur leider wenig Personalverfügbarkeit dafür. Ich bin dankbar, dass eigens eine Stabsstelle für diese Entwicklung eingerichtet wurde, die jetzt mit Patrick Wacker sehr gut besetzt ist."

Patrick Wacker stellt sich vor
Der 49-jährige Bauingenieur und studierte Stadt- und Regionalentwickler bringt umfassende Erfahrung in der Stadtentwicklung mit. In Villingen-Schwenningen war er an der Entwicklung des ehemaligen Kasernengeländes Mangin zu einem neuen Stadtquartier beteiligt, bei der Baugenossenschaft HEGAU konzentrierte er sich auf die Entwicklung genossenschaftlichen Wohnungsbaus und in Singen leitete er die Baurechtsbehörde. Wacker lebt mit seiner Familie in Singen und ist Vater von vier Kindern.
Zu seinem Start als Projektleiter in Radolfzell betont er: „Ich freue mich auf die große, spannende Aufgabe, das gesamte Bahnhofsumfeld entwickeln zu dürfen. Wir wollen bei den Planungen auf eine behutsame und an den Menschen orientierte Gestaltung achten. Ich bedanke mich auch für die gute Vorarbeit, die ich vorgefunden habe. So konnte ich in kurzer Zeit auf viele wertvolle Informationen zugreifen."

Blick in die Zukunft
Wacker hat sich zunächst intensiv mit den bisherigen Planungen auseinandergesetzt. Zahlreiche Wettbewerbe und Ideen aus den Jahren 2017 bis 2020 hat er geprüft, doch vieles ist heute nicht mehr zeitgemäß. Sein Ziel ist eine nachhaltige, klimaangepasste und zukunftsgerichtete Entwicklung des Areals. Der Vertrag mit dem neuen Projektleiter ist auf fünf Jahre angelegt. In diesem Zeitraum sollen zentrale Bauvorhaben wie das Gesundheitszentrum sowie Fahrrad- und Autoparkhaus realisiert werden. Gleichzeitig sollen für die übrigen Flächen die planungsrechtlichen Grundlagen geschaffen werden. Eine vollständige Entwicklung des gesamten Bahnhofsareals wird voraussichtlich rund zehn Jahre in Anspruch nehmen.

Fazit
Mit der Einrichtung einer eigenen Stabsstelle, der Berufung von Patrick Wacker als Projektleiter und den ersten konkreten Schritten rückt die lange diskutierte Entwicklung des Bahnhofsareals in greifbare Nähe. Für Radolfzell eröffnet sich damit die Chance, ein attraktives, modernes und menschenorientiertes Quartier zu schaffen, das die Stadt nachhaltig prägen wird.
 
Zurück