Eine alte, aus der Nutzung gefallene Streuobstwiese wurde durch Neupflanzungen ergänzt, der Altbestand wird in Pflegeintervallen geschnitten und damit revitalisiert. Im Streuobst Sortengarten stehen nun insgesamt 71 Sorten von Apfel-, Birnen-, Pflaumen-, Kirschen- und Walnussbäumen, der Schwerpunkt liegt dabei auf alten regionalen Apfelsorten.
Streuobstwiesen sind einer der artenreichsten Lebensräume in Mitteleuropa. Über 5.000 Tier- und Pflanzenarten wie zum Beispiel der Steinkauz, Wiedehopf und Wendehals, Fledermäuse, Garten- und Siebenschläfer sowie viele Insekten kommen dort vor. Durch die Pflanzung alter und regionaler Obstsorten wird außerdem zum Sortenerhalt (biologische Vielfalt) beigetragen. Dies auch der Bevölkerung bewusst zu machen, ist eines der Projektziele.
Das Projekt verknüpft mehrere wichtige Aspekte des Streuobstschutzes. Neben der Aktivierung der alten Streuobstwiese und dem Erhalt regionaltypischer Sorten, ist auch die Umweltbildung und Öffentlichkeitsarbeit ein wichtiger Aspekt.
Der Sortengarten wurde in Kooperation mit Schulklassen angelegt und soll auch von Schulklassen genutzt werden. In Zukunft wird der Garten als Veranstaltungsort für die „Streuobstkiste“ dienen. Von einer Umweltpädagogin wurde eine speziell auf den Sortengarten zugeschnittene umweltpädagogische Begleitbroschüre als Ergänzung zur Streuobstkiste erstellt. Die Broschüre "Radolfzeller Streuobst Sortengarten - Naturerlebnisideen für die Grundschule" erhalten Sie bei der Abteilung Landschaft und Gewässer. Der Garten soll außerdem als lebendiger Lernort für Erwachsene genutzt werden.
Der Streuobst Sortengarten liegt direkt am Mögginger Friedhof und kann sehr gut mit öffentlichen Verkehrsmitteln (Möggingen Bushaltestelle „Rathaus“, Stadtbuslinie 6) bzw. zu Fuß erreicht werden (siehe Beschilderung). Bei gutem Wetter hat man vom Sortengarten einen tollen Blick auf Mindelsee und Bodensee. Infrastruktur wie Bänke und ein Tisch so wie eine Toilette (Friedhof) sind vorhanden.