Neue Ortsmitte Böhringen

30.09.2024 | Die neue Ortsmitte Böhringen ist einen Schritt weitergekommen. Bei einem Architekturwettbewerb wurden 18 Arbeiten eingereicht. Die drei bestbewerteten Arbeiten werden nun weitergeprüft.

Mit den Siegerentwürfen (v.l.): Thomas Nöken, Leiter des Fachbereichs Stadtplanung und Baurecht, Ortsvorsteher Bernhard Diehl, OB Simon Gröger und Angelique Augenstein, Leiterin des Dezernats für Nachhaltige Stadtentwicklung und Mobilität. Bild: Stadtverwaltung
In der Ortsmitte steckt Potenzial
Das Projekt, in Böhringen eine neue Ortsmitte mit einem Dorfgemeinschaftshaus zu schaffen, hat mehrere Anläufe genommen. Ortsvorsteher Bernhard Diehl setzte sich seit Jahren dafür ein: „Die ersten Ideen zu einem erlebbaren Platz der Gemeinschaft in Böhringen entstanden bereits 2008", erklärte er bei einem Pressetermin. „Dank Herrn Oberbürgermeister Gröger ist es nun geglückt, dass dieses Projekt ins Sanierungsprogramm des Landes aufgenommen wurde und damit auch realisiert werden kann". In der Entwicklung der neuen Ortsmitte stecke viel Potenzial, erklärte OB Simon Gröger. Das zeige allein das große Interesse, auf das der Architekturwettbewerb stieß. Bei einem Pressetermin vor Ort betonte er: „Mit diesen guten Entwürfen sind wir einen wichtigen Schritt weitergekommen." Dass das Projekt nun tatsächlich voranschreitet, sei sehr wichtig, denn der Pfarrsaal stünde in absehbarer Zeit wohl nicht mehr für Treffen zur Verfügung, fügte Diehl hinzu. Auch der Musikverein und weitere Vereine bräuchten dringend mehr Platz. Die Ortsverwaltung ist derzeit nur über eine Treppe zu erreichen und auch die Ortsteilbibliothek sollte besser platziert werden.

Der Wettbewerb
Bevor der Wettbewerb ausgeschrieben werden konnte, musste ein Raumprogramm erarbeitet und eine Machbarkeitsstudie durchgeführt werden, erläuterte Angelique Augenstein, Leiterin des Dezernats für Nachhaltige Stadtentwicklung und Mobilität. Im Inneren des neuen Dorfgemeinschaftshauses soll ein großer Saal mit einer Bühne unterkommen, zusätzlich eine Küche und ein Probenraum für die Musiker des Musikvereins. Auf dem Areal sollen zusätzlich die Ortsverwaltung und die Bibliothek Platz finden. Für den Wettbewerb interessierten sich anfänglich 80 Büros. Sieben qualifizierte Büros wurden vom Preisgericht gesetzt. 14 Büros wurden dazu gelost. 18 der 21 gewählten Büros reichten schließlich detaillierte Entwürfe ein. „Es war eine spannende Aufgabe für Architekten und Landschaftsarchitekten", erklärte Augenstein, „denn es galt, eine gute Mitte zu finden zwischen der Bebauung der zur Verfügung stehenden Fläche und einer Freifläche, die genügend Platz für Außenveranstaltungen bietet." Ein Preisgericht, das sich aus Fraktionsvertretern, aus Fachpersonal des Baudezernats und beratenden Kollegen sowie aus Fachpreisrichtern, die nicht aus der Region kommen, zusammensetzte, beurteilte die Arbeiten. In Bezug auf den ersten Platz herrschte Einstimmigkeit, so Augenstein: „Es gab lange und intensive Diskussionen. Aber beim ersten Preis waren wir uns alle einig."

Die drei besten Entwürfe
Der erste Preis sei ein mutiger Entwurf, äußerte die Dezernatsleiterin weiter. Thomas Nöken, Leiter des Fachbereichs Stadtplanung und Baurecht erläuterte die Besonderheiten und Unterschiede der Entwürfe: „In dem Entwurf, der den ersten Preis erhalten hat, rückt der moderne Neubau des Dorfgemeinschaftshauses sehr nah an das bestehende historische Stallgebäude in der Fritz-Kleiner-Straße heran, ist jedoch durch eine klare Linie, einen parallel verlaufenden Zwischenraum von ihm getrennt. Der Entwurf besticht durch kurze Wege zwischen dem neuen und dem historischen Gebäude." Ein großer Gewinn sei außerdem die Freifläche, die so gestaltet ist, dass sich keine toten Räume ergeben, sondern einen durchgängigen großen Platz auch zur gegenüberliegenden Häuserfront ermöglicht. Das Milchhäusle könne gemäß dem Entwurf als Lager genutzt werden oder komme später auch für eine andere Nutzung in Frage. Der zweite und dritte Platz sehen jeweils ein dem historischen Gebäude gegenüberliegenden Neubau vor. Während der zweite Entwurf den Proberaum des Musikvereins im Untergeschoss vorsieht, weist der dritte Entwurf einen großen Baukörper mit einer Firsthöhe, welche das denkmalgeschützte Gebäude in der Fritz-Kleiner-Straße 3 überragt, auf.
In einem Vergabeverfahren geht es im nächsten Schritt um Details, Materialien und Kosten. Diese Informationen werden dann dem Ortschaftsrat und den Gremien der Stadt vorgestellt. Mit einem Baubeschluss kann voraussichtlich Ende 2025 gerechnet werden. Nach den Ausschreibungen und Vergaben könnte es Ende 2026 zum Baustart kommen.

Weitere Informationen finden Sie hier.
 
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