Geschichtliches über Stahringen

Als "Stalringin" tritt der Ortsname in einer alten Klostergeschichte von Petershausen im 12. Jahrhundert auf. Bevor sich ein "Stahalher" als Oberhaupt eines alemannischen Familienverbandes am höchsten Punkt des langen, zwischen Bodanrück und Homburg eingeschnittenen Tales niedergelassen hatte, weisen Funde bereits auf eine Besiedelung in der Jungsteinzeit / Bronzezeit hin. Auch die Kelten und Römer haben ihre Spuren hinterlassen.

 

Homburg

Lange Zeit war Stahringen ein ritterschaftliches Dorf der Herren von Homburg, ehemalige Ministerialen des Bischofs von Konstanz, die im 11. Jahrhundert auf einem steil zum Ort abfallenden Bergsporn mit dem Bau einer Burganlage begonnen hatten. 1565 verkaufte Wolf von Homburg seine Herrschaft an seinen Schwiegersohn Hans Konrad von Bodman. Er selbst starb ein Jahr später ohne erbberechtigte Nachkommen in Radolfzell, wo im Münster noch heute ein Bronzeepitaph an ihn erinnert. Die Herren von Bodman waren nur knapp 50 Jahre Ortsherren in Stahringen. 1614 kamen Dorf und Homburg an das Benediktinerkloster St. Gallen und 1749 an den Bischof von Konstanz. 

 

In den Jahren 1803 bis 1808 stritten sich Habsburg bzw. Württemberg einerseits um Baden andererseits um den Besitz der Herrschaft Stahringen-Homburg. Nach zweijähriger Zugehörigkeit zum Königreich Württemberg wurde schließlich 1810 das zur ehemaligen Landgrafschaft Nellenburg gehörende Gebiet dem Großherzogtum Baden zugesprochen und wurde in den Badischen Seekreis eingegliedert.

 

Pfarrkirche St. Zeno 

Die Pfarrkirche St. Zeno wurde anstelle eines baufällig gewordenen Vorgängerbaus 1835 nach Plänen von Heinrich Hübsch als schlichte Saalkirche mit abgesetztem viereckigen Chor und Turm über dem Eingang erbaut.

 

Schule

Die Gründung der ersten Schule soll um das Jahr 1727 erfolgt sein. Unterrichtet wurde lange Zeit in privaten Räumlichkeiten, bis schließlich im Jahr 1874 im Gewann "Bildgarten" das erste öffentliche Schulgebäude errichtet werden konnte. Man geht davon aus, dass ungefähr ab 1810 eine Ausbildung der Lehrkräfte in speziellen Lehrerseminaren erfolgte.

 

Bevölkerungszahlen

Die Bevölkerungszahlen der Gemeinde Stahringen bewegten sich

von 1825 bis 1950 von 405 (1825) - 532 (1900) - 605 (1933) - 537 (1939) - 618 (1950)

von 1950 bis 2000 von 618 (1950) - 838 (1970) - 1069 (1987) - 1219 (1993) - 1280 (2000)

Die größeren Schwankungen waren u.a. geprägt von den Auswanderungen Mitte des 19. Jahrhunderts, die jedoch durch eine hohe Geburtenrate ausgeglichen werden konnten. Maßgeblich wirkten sich natürlich die Kriegsjahre aus, die auch in Stahringen zahlreiche Opfer forderten. Die Nachkriegsjahre brachten in der Folge einen Zuzug von Flüchtlingen mit sich.

Bis Mitte der sechziger Jahre war Stahringen ein Ort mit ländlichem Charakter, danach begann der Ausbau zur Wohngemeinde, die sich bis zum heutigen Zeitpunkt in ihrer Einwohnerzahl mehr als verdoppelt hat.

Bis zur Kreisreform 1973 gehörte Stahringen dem Landkreis Stockach an, daraufhin erfolgte die Zuordnung zum Landkreis Konstanz. Seit dem 1. Januar 1974 ist Stahringen (mit Homburg) ein Ortsteil von Radolfzell.

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