Brutstätten verhindern!Als sogenannter Kulturfolger findet die Asiatische Tigermücke günstige Lebensverhältnisse in bewohnten Gebieten – also dort, wo Menschen leben. Denn gerade in Gärten und auf Balkonen finden sich viele geeignete Brutstätten, die oft unbeabsichtigt liegen bleiben. Aber gerade weil so die Brutstätten der Tigermücke geschaffen werden, können diese auch wieder entfernt werden. Deshalb ist die Hilfe von Bürgerinnen und Bürgern gefragt!
Wo brütet die Asiatische Tigermücke?Die Asiatische Tigermücke ist ein sogenannter Containerbrüter. Somit legt sie ihre Eier bevorzugt in künstlichen, wassergefüllten Behältern ab, die auch gelegentlich austrocknen können. Die Eier werden am Rand der Gefäße oberhalb des Wasserpegels abgelegt und haften dort gut an. Sie sind widerstandsfähig und können längere Trockenphasen sowie den Winter überdauern.
Sobald der Wasserstand durch Regen oder das Auffüllen, zum Beispiel einer Gießkanne, ansteigt und die Eier überschwemmt werden, schlüpfen in nur wenigen Stunden einige Tigermückenlarven. Bei günstigen Bedingungen können sich aus diesen in nur sieben Tagen die adulten (erwachsenen) Stechmücken entwickeln.
Was sind typische Brutstätten?Die Tigermücke nutzt alle möglichen Gefäße oder Gegenstände, in denen sich ab und zu Wasser bis zu sieben Tage lang sammeln kann. Zum Beispiel:
- Regentonnen, Gießkannen, Eimer
- Ränder von Eimern, Untersetzer
- Hohle Zaunpfosten und Stangen
- Kinderspielzeug, Vogeltränken, Gullys
- Verstopfte Dachrinnen, Schirmständer
Drei einfache MaßnahmenEntfernen: Räumen Sie alle unnötigen Gefäße und Gegenstände weg, in denen sich Wasser sammeln kann – Spielzeug, Untersetzer, Eimer, Unrat etc. am besten überdacht lagern oder entsorgen.
Sanieren: Unverzichtbare Wasserbehälter wie Regentonnen sollten lückenlos abgedichtet werden (z.B. mit einem Moskitonetz). Hohle Zaunpfähle oder Sonnenschirmständer können mit Sand befüllt werden. Wichtig: Auch kleinste Lücken und Spalten im Millimeterbereich reichen der Asiatischen Tigermücke aus, um zu den Brutstätten zu gelangen.
Bekämpfen: Wenn sich Wasseransammlungen nicht vermeiden oder sanieren lassen, z.B. in Gullys oder Abflüssen, kann das biologische Mittel Bti verwendet werden. Es tötet gezielt Mückenlarven ab und ist für Menschen, Tieren, Pflanzen und andere Insekten unbedenklich.
Gibt es unbedenkliche Wasserstellen?Nicht jede Wasseransammlung ist eine Brutstätte der Asiatischen Tigermücke. Keine Brutstätten sind:
- Dauergewässer: Seen, Gartenteiche oder Tümpel
- Fließgewässer: Flüsse, Bäche oder Bachläufe
- Überschwemmungsflächen: Pfützen am Boden, Flachdächer
Damit Vogeltränken nicht zu Brutstätten werden, sollten diese alle fünf bis sieben Tage komplett entleert und neu befüllt werden.
Infoabend – Gemeinsam gegen die Asiatische Tigermücke Die Stadt Radolfzell lädt am 03.07.2025 um 18.30 Uhr zu einer Informationsveranstaltung zur Asiatische Tigermücke im Bürgersaal des Rathauses, am Marktplatz 2, ein.
Geplant ist ein informativer Vortrag zu den aktuell laufenden Maßnahmen in Radolfzell sowie praktische Hinweise zur eigenständigen Bekämpfung – insbesondere zur Erkennung und Beseitigung möglicher Brutstätten.
Im Anschluss besteht die Gelegenheit an einem Informationsstand vielerlei Anschauungsmaterial wie lebende Larven oder genadelte Stechmücken zu betrachten. Zudem können im direkten Gespräch individuelle Fragen mit Fachleuten geklärt werden.
Die Teilnahme ist kostenlos und ohne Anmeldung möglich.