Geschichtliches über Güttingen

Bis in die Hallstattzeit reichen die Zeugnisse einer Besiedlung zurück. Von überregionaler Bedeutung ist ein frühalemannischer Reihengräberfriedhof, welcher seit dem 6. Jh. n. Chr. mit 151 untersuchten Bestattungen belegt ist. Hervorzuheben ist ein Frauengrab mit reichen Schmuckbeigaben, besonders eine gegossene Bronzepfanne mit Jagdszenen und griechischer Umschrift koptisch-christlichen Inhalts. Die Funde sind im Hegau-Museum Singen ausgestellt.

 

Erste urkundliche Erwähnung

In einer Schenkungsurkunde des Klosters St. Gallen finden wir 860 die erste urkundliche Erwähnung Güttingens als "villa Chutininga", abgeleitet vom Personennamen Guto/Chuto. Seit dem 9. Jahrhundert hatte das Kloster St. Gallen Besitzungen in Güttingen. Der Rest scheint Königsgut geblieben zu sein, denn seit 1507 werden Schloß und Dorf Güttingen abermals als Reichslehen ausgegeben. Lehenträger und Inhaber der Ortsherrschaft über Güttingen waren seit Anfang des 16. Jahrhunderts die Herren von Bodman (Linie zu Möggingen), von 1515 bis 1551 die Herren von Homburg, ab 1551 wiederum die Herren von Bodman-Möggingen. 1857 verkaufte Johan Karl Freiherr von Bodman zu Möggingen die Herrschaften Möggingen und Güttingen an zwei Kaufinteressenten, die ihrerseits wieder den überwiegenden Teil der Güter weiterveräußerten. Reste der einstigen Herrschaften gelangten später wieder an die Herren von Bodman. Der Übergang an Baden erfolgte 1806.

 

Eingemeindung nach Radolfzell

Güttingen wurde 1975 nach Radolfzell eingemeindet. Bereits ins 15. Jahrhundert reichen enge Verbindungen des Ortes mit Radolfzell: Nachweislich seit 1462 ist das Radolfzeller Heilig-Geist Spital in Güttingen gegütert. 1418/19 war es zwischen Güttingen und Radolfzell zu einer handgreiflichen Fehde um Gerichtsgrenzen gekommen; ein Schiedsgericht der Reichsstädte um den See hatte schließlich zugunsten des Ortsherren Konrad Blarer, eines Vertreters der bekannten Konstanzer Stadtadelsfamilie, entschieden.

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