Wie alles begann - Zweiter Weltkrieg verbindet
Die Entstehung der Städtepartnerschaft zwischen den beiden Bodenseestädten Radolfzell und Amriswil geht auf das Ende des zweiten Weltkrieges zurück. Die Not der Kinder in Deutschland rüttelte die Menschen in Amriswil auf und sie begannen zu helfen. Maßgeblich verantwortlich für den Aufbau der Kontakte zwischen Amriswil und Radolfzell war Julius Hauser, Direktor der Radolfwerke in Radolfzell und schweizerischer Staatsbürger. Da er als Hauptmann der Schweizer Armee während des Krieges mit seiner Einheit in Amriswil stationiert war, fand er hier eine Patengemeinde und in Gemeindeammann Carl Müller einen engagierten Helfer. Am 13. Dezember 1945 stellte der Gemeinderat Radolfzell fest, dass dank der Unterstützung aus Amriswil eine „Schülerspeisung“ erfolgen kann. Dieses Datum gilt deshalb als offizieller Beginn der Städtefreundschaft.
Aufgrund dieser Patenschaft besuchten in den Nachkriegsjahren zahlreiche Radolfzeller Kinder einmal im Jahr Amriswiler Familien. Gleichzeitig schickten Amriswiler regelmäßig Hilfspakete mit dringend benötigten Lebensmitteln, Medikamenten und Schuhen nach Radolfzell. Der Amriswiler Gemeindeammann Carl Müller und der Radolfzeller Bürgermeister Willhelm Gohl pflegten weiterhin intensive Kontakte, als keine Hilfeleistungen aus Amriswil mehr benötigt wurden.